Auch bei starker Sonnenstrahlung müssen Brillenträger alles ohne Einschränkung erkennen können. Eine Sonnenbrille mit Korrektionsgläsern ist nicht immer eine Alternative, da es in manchen Situationen nicht möglich ist, zwischen den Brillen zu wechseln. Gerade für aktive Menschen, die beim Fahrradfahren oder Joggen keine Pause machen wollen, um die Brillen auszutauschen, empfehlen sich deshalb selbsttönende Brillengläser.
Funktionsweise von selbsttönenden Brillengläsern
Die farbliche Veränderung der auch phototrop genannten Gläser basiert auf einer chemischen Reaktion. Im Inneren von Räumen oder bei geringer Sonnenstrahlung sind die Gläser so durchsichtig wie normale Brillengläser. Sobald aber UV-Strahlen auf die Oberfläche der selbsttönenden Gläser fällt, verändern sich bestimmte Zusatzstoffe, die dem Material beigemischt wurden. Bei echtem Glas handelt es sich dabei um Silberhalogenide, die sich in lichtundurchlässiges Silber umwandeln können. Kunststoffgläser enthalten dagegen spezielle Moleküle, deren Oberfläche sich unter dem Einfluss von UV-Licht vergrößert. In beiden Fällen tritt dadurch automatisch eine reversible Einfärbung der Gläser ein. Ein zusätzlicher Vorteil ist dabei, dass die Augen vor UV-Strahlung geschützt werden.
Grenzen der Selbsttönung
Da selbsttönende Brillengläser tatsächlich nur auf die UV-Strahlung und nicht auf die Helligkeit reagieren, sind sie nur bedingt zum Autofahren geeignet. Modernes Autoglas lässt kaum UV-Licht durch, weshalb sich die Brillengläser auch bei starker Sonneneinstrahlung nicht verfärben. Neben der UV-Strahlung beeinflusst auch die Umgebungstemperatur die Tönung der Gläser. Die chemische Reaktion verläuft umso langsamer, je wärmer es ist. Das kann dazu führen, dass die Brille im Sommer nicht rasch genug eindunkelt und im Winter zu schnell den maximalen Tönungsgrad erreichen, obwohl es subjektiv gar nicht so hell ist. Mit hochwertigen Brillengläsern aus modernen Werkstoffen lässt sich dieses Problem aber deutlich verringern.