Nicht erst seit der erfolgreichen Verfilmung von Ken Folletts Roman “Die Säulen” der Erde beschäftigt der Bau der mächtigen Kathedrale und die Schicksale der Menschen um sie herum die Phantasie von Mittelalterfans. Dabei gibt es sie gar nicht.
Alles nur Phantasie?
Es gibt einen Ort namens Kingsbridge. Er liegt in Südengland, idyllisch zwischen den grünen Hügeln Devons eingebettet. Auch eine Kirche gibt es dort, die St. Edmunds Church, erbaut im 13. Jahrhundert. Nur – weder den echten Ort noch die echte Kirche meinte Ken Follett in seinem Roman. Das ist ja eines der Probleme historischer Schriftsteller. Einerseits sollten historische Fakten nicht allzu sehr verfälscht werden, andererseits muss die Story so spannend sein, dass sie gelesen und vor allem gekauft wird. Verwendet der Autor nun echte Schauplätze oder Personen, muss er sich sehr eng an die historischen Fakten halten, wenn er glaubhaft bleiben will. Da ist es wesentlich einfacher, fiktive Namen zu verwenden, die jedoch einen echten Hintergrund haben.
Weiterführendes rund um Bücher:
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Um welche Kathedrale geht es eigentlich?
Auch Ken Follett hatte beim Schreiben durchaus eine echte Kathedrale im Kopf und zwar die mächtige Kathedrale von Salisbury. Dem Ort Salisbury und seiner Umgebung setzte schon der Autor Edward Rutherfurd mit seinen Büchern “Sarum”, “Stonehenge” und “Der Wald der Könige” ein Denkmal. Bei der Schilderung des Baus der fiktiven Kathedrale von Kingsbridge hielt Follett sich exakt an historische Gegebenheiten im Hinblick auf Alltagsleben, Architektur und historische Rahmenbedingungen. Und auch ohne echte Kathedrale in Kingsbridge erschafft er so ein spannendes Mittelalterpanorame, dessen Lektüre wirklich lohnt.
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